lundi 16 septembre 2013

Deutschland, Europa und die Welt, Ende 2016



Heute, am 23/12/ 2016 haben Italien, Griechenland und Spanien haben die nationalen Währungen  wiedereingeführt und damit die Beschlüsse des Brüsseler Abkommens umgesetzt. Im ersten Aufeinandertreffen der neuen nationalen deutschen Regierung mit den europäischen Regierungen  wurde zwar die EU formal gerettet, ihre politische Bedeutung hat sie aber verloren. Mit der Aufgabe des Euros, neben der Regelung der Aufenthaltsrechte und der Staatsangehörigkeit das zentrale Anliegen der Regierung, wurde auch die Möglichkeit vereinbart, die Freizügigkeit innerhalb der EU zu beschränken. Studenten außerhalb der Regelstudienzeit und Arbeitslosen aus den sogenannten Südländern wurden Fristen gesetzt, ihren Aufenthaltsstatus zu regeln. Für zukünftige Zuzüge wurden Kontingente festgelegt.

Ebenfalls heute trat die  Kommission für ein besseres Bildungsangebot in Deutschland unter Leitung des ehemaligen Berliner Finanzsenators und Mitglied des Vorstandes der Bundesbank, Tilo Sarrazin, das erste Mal zusammen. Eines der Ziele der sogenannten Sarrazin-Kommission ist es ausdrücklich, Richtlinien für die Verankerung einer deutschen Leitkultur in der Schulbildung zu erarbeiten.

Aufsehen erregte, als vor einem Monat ein Verteidiger afrikanischer Abstammung seinen Rücktritt aus der DFB- Nationalmannschaft aufgrund des neuen Staatsbürgerschaftsrechtes ankündigte. Allerdings gab es sofort eine Aktion des Mediennetzwerkes D1, in dem sich die staatlich finanzierten Medien mit dem größten privaten Medienkonzern zusammengeschlossen haben: Bekannte deutsche Sportler mit Migrationshintergrund überboten sich öffentlich in der Darstellung ihres Bekenntnisses zu Deutschland. Die Aktion « Ich starte für Deutschland » flimmert seitdem  pausenlos über Bildschirme und Internetkanäle und wurde bald Gegenstand der Satire.

In Berlin und Hamburg kam es zu Anschlägen auf Einrichtungen der Ausländerbehörde. Verdächtige aus der autonomen Szene wurden festgenommen.

Abseits der Medienkampagnen werden wir Deutsche « mit Migrationshintergrund » und Ausländer scharf kontrolliert. Nahezu täglich werde ich aufgehalten, manchmal mehrere Male, selbst in Begleitung meiner « deutschen » Freunde und Freundinnen.

Nach einer Serie von großen Demonstrationen gegen die neuen Maßnahmen, gibt es mittlerweile  noch größere Demonstrationen für die « kulturelle Selbstbestimmung » Deutschlands. Es wird eine Volksabstimmung über « das Maß » der Zuwanderung gefordert., wie sie bereits in Ungarn, Österreich und Griechenland durchgeführt wurde. In jedem der angesprochenen Fälle wurde das Maß verringert. In einer Kleinstadt  in Flandern kam es zu einem Pogrom: Mehrere hunderte afrikanische Zuwanderer mussten ihre Häuser unter Polizeischutz verlassen. Auslöser war der vermeintliche oder tatsächliche Verkauf von Drogen an Minderjährige an einer Schule. Die Bilder von verängstigten Kindern, die von Polizisten durch den wütenden Mob geleitet wurden, gingen um die Welt.

Wären in Frankreich Wahlen, wäre die Nationale Front die stärkste Partei. Allerdings würde sie  wohl nicht den Präsidenten stellen können. Barack Obama wird in drei Wochen den Stuhl für seinen republikanischen Nachfolger räumen, der in seinem Wahlkampf mit einer Aussage Aufsehen erregte, gewisse Werte aus den Südstaaten wie «Ehre, Treue und Vaterlandsliebe » seien sicher auch uramerikanische Werte.



Klaus bewirbt sich jetzt  in Argentinien und Neuseeland...

samedi 14 septembre 2013

the reference

- Hi Ayeesha, what's the matter? why do you want to see me ?

Carlos, my department manager looked up at me, as I was hesitantly closing the door and approaching, ill at ease his desk. He offered my a seat.

-It is because... Well it is because, I have, I probably have to reapply for German citizenship, as my mother is from Uganda....
You remember, I 've told you once..."


- Ah. I see. The new immigration law... There is a big fuss about it.  It is probably unconstitutional. Many organisations advise, simply to ignore these  appointments.

- It is just... then... you know,  if I have to reapply, or when I will have to apply again,  I will be considered a foreigner... And then I will already have a record ... Now my chances  to get my citizenship back are quite good, probably just a formality, but with a record of missing the appointment...

-Look Ayeesha, this is precisely where you have to decide: You want to play their game? You want to present yourself in front of such a board ? Giving them the opportunity to claim, with their figures, that their law is the most efficient ever, that all these "working" Germans with foreign origins do not see a problem, that they are following up, that only the "parasites" exploiting the social systems are targeted and identified?
Why don't you just call D1, their propaganda service and give an interview: "Yes, even if I do not look like it,  I am a German girl. Yes, my mother comes from Africa. Yes, I am working and paying taxes. Yes, I am going to this appointment they gave me, because I do not have to hide anything. Yes, I am reapplying for German citizenship. No, I do not bother about discrimination and segregation, I am just so thankful and glad to be accepted by this great country..." They love this! They place such statements all over!

.....

- So you would not write me a reference...

- It makes me sick only to think of such a thing.... 
....
....
... well, if you insist. I do not want to be blamed and to have to look for a new media coordinator,because the former one had been deported to, what was it?  Uganda?.... Where is Uganda?


- East Africa... close to Kenya


- Yes, now I remeber,  I just saw an add recently on a booking website... That's where you come from?

- Well, my mother...

- You must have told me, but somehow I've always connected you to a European country. Probably because you have told us a lot about France all the time...

- Because I've lived there for three years...

- Having a closer look, yes it is right Ayeesha, there is definitely something African in your appearance. I wonder, that it never really crossed my mind....

No problem, you will get that reference by tomorrow....

dimanche 8 septembre 2013

the word

Things have changed since three monthe ago the "Coalition for Germany" took over government functions in Germany. First they had changed for holders of foreign passports from Africa, Arab countries, Turkey, now they are also changing for us, Germans that, like me, have their origins in Africa.

Yesterday I received a letter, informing me, that my situation is going to be reassessed: As my mother is from East Africa, I am considered to be a second degree migrant, which means that, if the genetic filiation to my mother cannot be proved negative, I will have to reapply for German citizenship and my integration will be analysed.

Today I met Cem, a former colleague, whose mother is from Turkey. He told me that he had received the same type of letter already three weeks ago and that his hearing would be next week. From what he had heard from a friend there will be little doubt about the outcome and he also will be sent to an integration assessment. He told me, it would be for sure the same case for me and I already should look for references. As I am working, earning a decent salary, paying taxes, there should not be a big problem, but you never know which type of judge will be in charge. It would be good to talk to my manager, to ask him for a reference,  of  course, only if he is German, or at least, from another European country.

Then he said something, that left me petrified: "And better do not to wear these negress-rags of yours from now on"

As he noticed my  stupefaction he added: "Yes I konw, it looks good on you, Ayeesha, but you better realize, that things have changed. If we want to stay, we have to adapt in the best way.3

Der Brief

heute lage er im Briefkasten. Klein weiss und hässlich. Ohne weiteren Vermerk, ohne äusserlich  erkennbaren Absender oder sonstige Auffälligkeiten. Ich riss den Umschlag  auf, als könnte ich es noch abwenden...

"Bundesamt für Einbürgerungen" fuhr er mich schon im Briefkopf an, um, Zeile um Zeile, die Illusion zu zerstören, dass es mir vielleicht anders ergehen könnte als den Anderen:

"An: Ayeesha Klein" "Überprüfung der Staatsangehörigkeit", "Bedenken bezüglich der Rechtmässigkeit nach §13-3 EinbG", "Migrantin 2. Grades", "zur Überprüfung der Rechtmässigkeit beizubringende Unterlagen", "DNA-Test", "ermächtigte Amtsärzte", "verwandschaftliche Verhältnisse", "Neuantrag erforderlich", "zur weiteren Klärung", "Aufenthaltsstatus bis auf Weiteres unverändert", " Integrationsnachweis erforderlich".

Die Schlagworte sprangen mich an, versetzten mir eine Ohrfeige, einen Schlag in die Magengrube, einen Tritt vor das Schienbein, dass ich mich krümmen musste.  Irgendwie musste ich mich noch die Treppe in den zweiten Stock geschleppt haben. Zog ich den Schlüssel oder klingelte ich? Hatte ich Klaus den Brief hingehalten, als er mir die Tür aufmachte?

Sagte er: "Wenn alle Stricke reissen, gehen wir eben nach Frankreich"...?

Hatte ich genickt?

Hatte ich daraufhin  etwas gesagt?

Verschwommen fiel mein Blick auf  die Bilder an der Wand gegenüber: Sabine, Conny und Ayeesha bei der  Rast auf der Radtour entlang der Donau, Klaus und Ayeesha auf einem Platz in Verona, Ayeesha in der Sonne am Seeufer ...Ayeesha in aller Schärfe.... auf einmal, so unendlich dunkel und anders...